Mehr Sicherheitsbewusstsein in Unternehmen – ein Leitfaden für die Umsetzung

Angesichts der ständig wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe, Datenlecks und andere Sicherheitsvorfälle ist es unerlässlich, dass die Mitarbeitenden in jedem Unternehmen – unabhängig von der Größe – ein hohes Maß an Sicherheitsbewusstsein besitzen. Ein gut konzipiertes Security Awareness Programm trägt spürbar zur Gesamtsicherheitsstrategie des Unternehmens bei und stärkt die menschliche Komponente der Cybersicherheit. Wie sich dafür ein effektives Programm etablieren lässt, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Mitarbeitende und ihre Rolle für die IT-Sicherheit

In einer Welt, in der die Bedrohungen für die IT-Sicherheit immer vielfältiger und komplexer werden, reichen technische Sicherheitsmaßnahmen für den Schutz eines Unternehmens nicht aus. Mitarbeitende spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit, denn sie sind oft das erste Ziel für Cyberangriffe. Phishing-Angriffe, Social Engineering und andere Methoden nutzen die menschliche Neigung zu Fehlern aus. Hier setzt ein Security Awareness Programm an: Es zielt darauf ab, Mitarbeitende auf allen Ebenen des Unternehmens über die Risiken zu informieren und sie zu befähigen, sicherheitsbewusste Entscheidungen zu treffen.

Der Weg zu einem effektiven Programm

Die Entwicklung eines effektiven Programms zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins beginnt mit der Festlegung klarer Ziele. Dabei stehen u.a. folgende Fragen im Fokus:
Was soll mit dem Programm erreicht werden? Sollen spezifische Risiken adressiert, das allgemeine Sicherheitsniveau erhöht oder spezielle Compliance-Anforderungen erfüllt werden? Nachdem die Ziele feststehen, ist es wichtig, die Zielgruppen innerhalb des Unternehmens zu identifizieren. Unterschiedliche Gruppen haben möglicherweise unterschiedliche Bedürfnisse und Wissensstände in Bezug auf Cybersicherheit. Das gilt es bei der Gestaltung der Trainingsinhalte zu berücksichtigen.

Die Auswahl der Trainingsinhalte ist der nächste entscheidende Schritt. Diese sollten nicht nur aktuelle und relevante Informationen zu Sicherheitsbedrohungen und -praktiken umfassen, sondern auch auf die spezifischen Risiken und Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden. Interaktive Elemente und Gamification können dabei helfen, das Engagement und die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu erhöhen. Schließlich machen sie das Lernen unterhaltsamer und einprägsamer. Ein Beispiel aus der Praxis: Wie die Braunschweiger Verkehrs-GmbH eine webbasierte Schulung nutzt, um die Informationssicherheit zu etablieren, zu erhalten und zu verbessern, lesen Sie in unserer Referenz.

Um die Effektivität von Security Awareness Programmen zu maximieren, sollten Unternehmen Best Practices verfolgen. Dazu gehört die regelmäßige Durchführung von Schulungen, damit Mitarbeitende stets über die neuesten Sicherheitsbedrohungen und -praktiken informiert sind. Interaktive Schulungen, wie Rollenspiele oder Simulationen von Phishing-Angriffen, sind besonders wirksam für die Vermittlung praktischer Fähigkeiten. Die Schulungsinhalte sollten zudem in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Nur dann lässt sich mit den ständig ändernden Bedrohungen Schritt halten.

Um zu erfahren, wie effektiv das Programm wirklich ist, sollten Unternehmen und Institutionen von Zeit zu Zeit eine Messung der Wirksamkeit durchführen, insbesondere auch zum Erkennen von Verbesserungspotenzialen. Regelmäßige Tests, Umfragen und Feedback-Sessions bieten sich für diesen Zweck an. Unternehmen sollten außerdem Sicherheitsvorfälle überwachen und analysieren, um zu bewerten: Inwieweit hat das Programm dazu beigetragen, solche Vorfälle zu verhindern oder die Reaktion darauf zu verbessern?

Fazit

Die Implementierung eines Security Awareness Programms ist demnach ein unverzichtbarer Bestandteil der Cybersicherheitsstrategie eines jeden Unternehmens. Konkret berichten Kunden gegenüber GISA u.a. von einer signifikanten Reduzierung der Anfälligkeit für Phishing-Angriffe, einer erhöhten Mitarbeiterbeteiligung bei der Meldung von Sicherheitsvorfällen und einer stärkeren Sicherheitskultur im gesamten Unternehmen. Durch die Ausbildung und Befähigung der Mitarbeitenden haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Verteidigung gegen Cyberbedrohungen zu stärken und eine Kultur der Sicherheit zu schaffen – zum Schutz sensibler Daten und Systeme.

Michael Netzband ist seit 2009 bei GISA und leitet im Unternehmen den Bereich Information Security. Als ITIL v4 Expert und Auditor verfügt er zudem über tiefgehende Kenntnisse von IT-Prozessen.

Michael Netzband

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