Dass Christian Baldus mit dem Leipziger Uni-Orchester bereits im Gewandhaus auftrat, verdankt der 24-jährige Hornist seinen Großeltern – und seiner Leidenschaft für IT und Technik. Sie führten den Münchner fürs Studium nach Leipzig. An der Hochschule Merseburg absolviert er nun den Master in Informatik und Kommunikationssysteme. Dafür erhält er das GISA-Deutschlandstipendium.
Herr Baldus, Sie gehören zu den wahrscheinlich eher wenigen Hornbläsern, deren Herz zugleich für Noten und Algorithmen schlägt. Klassik und IT: Wie geht das zusammen?
Tatsächlich gibt es da Schnittstellen, etwa eine KI zur Vollendung von Fragmenten wie Beethovens 10. Sinfonie. Ich selbst war eigentlich schon immer für beides zu begeistern, für Technik sogar noch früher als für die Musik. Deshalb sehe ich meine berufliche Zukunft auch eher in der IT.
Also programmieren, statt komponieren! Wie sah denn Ihr bisheriger Weg aus?
Ich habe erst an der HTWK in Leipzig begonnen, Elektrotechnik zu studieren und wechselte dann an die Hochschule Merseburg, wo ich jetzt bald den Master in Informatik und Kommunikationssysteme abschließen werde.
Worauf möchten Sie sich spezialisieren?
Mein Studienschwerpunkt liegt auf Automations- und Informationssystemen. Ich möchte mich auf Automatisierungstechnik spezialisieren, etwa zur Programmierung von SPS-Steuerungen von Ampelanlagen.
Soll es darum auch in Ihrer Masterthesis gehen?
Nicht ganz. In meiner Masterarbeit geht es eher um Regelungstechnik. Ich untersuche den Einsatz von Smith Prädiktoren in der Prozessautomation.
Und wie soll‘s danach weitergehen?
Ich möchte Berufserfahrungen sammeln, am liebsten innerhalb der Regelungstechnik oder bei SPS-Programmierungen in der Industrie. Aber prinzipiell bin ich sehr offen – und hoffe vor allem, eine Stelle in Leipzig oder Halle und Umgebung zu bekommen.