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Aktualisierte Marktanalyse des BSI zu Smart Metering Systems: Was bleibt, was kommt?

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat am 13. November 2020 die Marktanalyse nach §30 MsbG in der Version 1.2 veröffentlicht. Neben einigen Neuerungen enthält diese auch Klarstellungen seitens des BSI, die wir uns für Sie mal näher angeschaut haben.

RUNDE DER ZERTIFIZIERTEN SMGW-HERSTELLER WÄCHST

Zu den bereits zertifizierten Herstellern von Smart Meter Gateways (SMGW) hat sich in diesem Jahr die Theben AG gesellt, die die Anbieterauswahl damit auf vier erweitert. Fünf weitere SMGW-Hersteller befinden sich unterdessen noch im Zertifizierungsverfahren. Darüber hinaus wurde die PPC AG kürzlich als erster Hersteller erfolgreich rezertifiziert.

Als Administratoren des SMGW-Betriebs sind aktuell 41 Unternehmen beim BSI registriert, die sich im Hinblick auf den Umfang der Dienstleistungen sowie in der regionalen Verfügbarkeit deutlich unterscheiden.

MEILENSTEIN FÜR EINSATZBEREICH SMART GRID

Ein weiterer Fortschritt: Für ein erstes SMGW wurde die Funktionalität zum Erfassen und Übermitteln der Ist-Einspeise und Netzzustandsdaten zertifiziert. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Einsatzbereich des Smart Grid. Das BSI wird den Rollout in diesem Bereich freigeben, sobald diese Funktionalität durch mindestens drei intelligente Messsysteme gegeben ist.

REGISTRIERENDE LEISTUNGSMESSUNG IST NOCH NICHT FREIGEBEN

Noch nicht freigegeben ist der Rollout für die Letztverbraucher mit mehr als 100.000 kWh Jahresverbrauch oder RLM (Registrierende Leistungsmessung), da eine Umrechnung der Zählerstandsgänge in Lastgänge bisher nicht möglich ist. Die Erfassung zusätzlicher Messdaten zum Zweck der Versorgungsqualität wird im Rahmen des Roadmap-Prozesses in konkrete Anforderungen überführt und an das BSI übermittelt.

AUSGESTALTUNG DER EEG-NOVELLE IST NOCH IM GANGE

Steuerbare Verbrauchseinrichtungen in der Niederspannung können in den durch das BSI freigegebenen Einbaugruppen mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet werden, da die Mindestfunktionalitäten gegeben sind. Es bestehen jedoch signifikante Unsicherheiten hinsichtlich der Anforderungen des Rechtsrahmens des Energiewirtschaftsgesetzes für ein netzdienliches Steuern dieser Verbrauchergruppe.

Des Weiteren erarbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit den Fachkreisen aktuell die konkrete Ausgestaltung der §14a-Novelle. Bis diese finalisiert ist, muss eine abschließende Beurteilung zu technischen Einbaumöglichkeit warten.


Lesen Sie hierzu unseren Blog-Beitrag Die EEG-Novelle 2021: Bremsklotz oder „Zurück in die Zukunft“? 


Dezentrale Erzeugungsanlagen (EEG und KWKG) werden in der Marktanalyse sehr differenziert betrachtet, da hier mehrere Faktoren zusammenkommen. Das Ausschlusskriterium für die Anlagen mit einem Jahresstromverbrauch von mehr als 100.000 kWh oder RLM-Kunden ist auch hier gegeben.

Hinsichtlich der Steuerbarkeit sind die Wechselwirkungen mit dem EEG und insbesondere mit dem §9 EEG zu beachten, da hier noch unterschiedliche Digitalisierungsansätze vorliegen. Dies soll mit der EEG-Novelle geheilt werden. Im Anschluss erfolgt die abschließende Beurteilung durch das BSI. Die Übermittlung der Ist-Einspeisung erfolgt künftig mittels TAF 9 (Tarifanwendungsfall), die der Netzzustandsdaten mittels TAF 10 – diese kann bereits umgesetzt werden.

ROLLOUT FÜR STANDARDLASTPROFILE GAS IST UMZUSETZEN

Außerdem stellt das BSI hinsichtlich der Anbindung von Standardlastprofil-Gaszählern an das Smart Meter Gateway klar, dass die Voraussetzungen gemäß §20 MsbG erfüllt sind. Eine gesonderte Markterklärung seitens des BSI war und ist nicht nötig, so dass diese umzusetzen ist.

Weitere Informationen zur Marktanalyse und rund um die Smart-Meter-Gateway-Administration erhalten Sie auf unserer GISA-Seite Smart Meter & Smart Energy sowie beim BSI.

Cornelia Sonntag

Cornelia Sonntag

Cornelia Sonntag berät als Business Consultant unsere Kunden im Bereich der Smart Utilities und betreut hier Themen rund um die Digitalisierung der Energiewende. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in der Energiewirtschaft, wo sie vor über zwanzig Jahren begann und vor allem im Energiehandel, Portfoliomanagement, Bilanzierung und Marktkommunikation Know-how aufbauen konnte. Aktuell unterstützt sie bei GISA auf dem Gebiet der MaKo2020 und beim Redispatch 2.0.

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